Zwergen-Mathe-Olympiade
Osnabrück 2003 |
Neue
Osnabrücker Zeitung, 26. 03. 2003 Text: Thomas Achenbach / Foto: Klaus Lindemann |
![]() EIN GANZER RAUM verwandelt sich in eine Zirkuswelt: Das Team der diejährigen Zwergen-Mathe-Olympiade zeigte sich "überwältigt von den Einsendungen". Hier begutachten die Studentinnen Kathrin Blocksdorf (ganz links), Marion Gawlik (Dritte von links), Corinna Wendeln (rechts) sowie die Professorin Inge Schwank (Zweite von links) zwei von vielen Bastelarbeiten. |
Mathe-Studentinnen tauchen in Kinderwelten ein – Dritte Zwergen-Mathematik-Olympiade So bunt haben die Studentinnen diesen Raum noch nicht gesehen. Auf den Tischen ist kaum noch Platz für die Bastel-Arbeiten, die von zahlreichen dritten Grundschulklassen stammen und jetzt in dieses Zimmer in der Universität Osnabrück gebracht worden sind. Viele kleine Zirkus-Zelte sind genauso dabei wie der Zylinder-Hut eines Zauberers oder Bücher mit gemalten Bildern. Auf den ersten Blick scheinen die Arbeiten gar nichts mit Mathematik zu tun zu haben – und doch geht es nur um dieses Thema. Möglichst frühzeitig ein Bewusstsein zu schaffen für mathematisches Denken, das ist das Ziel der „Zwergen-Mathematik-Olympiade“ oder kurz ZMO, die in diesem Jahr bereits zum dritten Mal stattfindet. Veranstaltet wird sie von der Universität Osnabrück, betreut durch ein Team von 16 Studentinnen, allesamt angehende Mathe-Lehrerinnen, und geleitet von der Professorin Inge Schwank. 120 Grundschulen in Stadt und Landkreis Osnabrück waren in diesem Jahr zuvor von den Betreuern angeschrieben worden. Die Kinder sollen sich nicht nur knifflige Aufgaben ausdenken, sondern diese in etwas Gebasteltem oder Gemalten verpacken oder gar verstecken, lautet die Aufgabe. Teilnehmen dürfen allerdings nur dritte Klassen, so die Regel. In diesem Jahr wurde zudem erstmals ein Thema vorgegeben: „Mathematik in der Zirkuswelt“. „Das macht es einfacher, Bewertungskriterien für die Beiträge zu schaffen“, erklärt Inge Schwank, auf deren Initiative hin die Olympiade im Jahr 2001 eingeführt wurde und die seither alle Projekte leitete. Am 21. März war der Abgabetermin für die diesjährigen Bewerbungsbeiträge. „Die Kinder sprühen nur so über vor Gedanken“, schildert Inge Schwank ihre Erfahrungen aus den letzten Jahren, die auch jetzt wieder bestätigt zu werden scheint. Die Resonanz jedenfalls war groß. Derzeit ist das ZMO-Team damit beschäftigt, die einzelnen Beiträge zu dokumentieren, damit alles später wieder richtig zugeordnet werden kann. Fotos der Bastelarbeiten werden geschossen, die gemalten Bilder gescannt, alles wird beschriftet. Die kommenden Wochen werden dann recht anstrengend werden für die 16 Studentinnen und ihre Professorin. Alles wird geprüft werden. Wenn die Grundschulklassen Spiele gebastelt haben, werden die Studentinnen sie spielen. Jede einzelne Mathe-Aufgabe wird durchgerechnet und gelöst. Es gilt, eine Auswahl von Klassen zu treffen, die bei der eigentlichen Olympiade mitmachen. Ursprünglich war eine Teilnehmerzahl von 50 Klassen vorgesehen, aber im Augenblick überlegen die Veranstalter, diese Zahl zu erhöhen, weil sich diesmal so viele Klassen beteiligten. Dennoch wird keiner leer ausgehen. Jede Klasse bekommt eine Teilnahme-Urkunde. Am 29. April werden die prämierten Einsendungen bekannt gegeben, zudem die teilnehmenden Klassen. Bis zur abschließenden Feier im Juni gibt es verschiedene Etappen (Informationen im Internet unter www.ikm.uos.de, „Aktivitäten“). Am 28. Juni bekommen dann die Gewinner in der Schloss-Aula ihre Preise überreicht. Die stellen einen nicht unerheblichen Kostenfaktor dar, für den die Verantwortlichen noch immer einen Sponsoren suchen. Zwar wartet bis zum Juni noch viel Arbeit auf die Studentinnen. Beim Anblick der Bastel-Arbeiten aber erscheint diese Aussicht gleich weniger anstrengend. „Das ist so bunt, das macht einfach gute Laune“, meint die Studentin Corinna Wendeln. |
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Copyright:
Institut
für Kognitive Mathematik - Universität Osnabrück
zmo@mathematik.uni-osnabrueck.de |
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Letzte Änderung: 04. April 2003 |
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