Zwergen-Mathe-Olympiade
Osnabrück 2003 |
Neue
Osnabrücker Zeitung, 29. 05. 2003 Text: Thomas Achenbach / Foto: Thomas Osterfeld |
![]() "RECHENÜBUNGEN IN DER MANEGE" haben die Schüler der Klasse 3b aus der Grundschule Wissingen diese Arbeit genannt - einer der elf Beiträge der "Zwergen-Mathe-Olympiade", die jetzt ausgezeichnet wurden. Fünf Kinder aus der Schule stellten den Beitrag vor. |
Elf
Grundschulklassen bei Uni-Olympiade ausgezeichnet Es war eine arbeitsreiche Zeit für die 16 Mathe-Studentinnen und ihre Professorin: Genau 110 Grundschulklassen aus Stadt und Landkreis hatten sich an der diesjährigen „Zwergen-Mathe-Olympiade“ oder kurz ZMO beteiligt. Sie lieferten gebastelte Beiträge, die allesamt dokumentiert, nachgerechnet und bewertet wurden. Dafür legte das Organisations-Team sogar manche Nachtschicht ein. Jetzt aber ist der Stress vorbei. In einer Feierstunde wurden die schönsten Beiträge prämiert, zudem sind alle 110 Arbeiten im Internet zu sehen – auf über 1300 Seiten. Wie ein Hörsaal sah der große Raum nicht mehr aus, in den die rund 120 Schüler, ihre Lehrer und einige Eltern zur Prämierung eingeladen waren. Drinnen hingen zahlreiche bunte Luftballons, den Eingang schmückte ein Vorzelt wie das eines Zirkus – passend zum Thema der Mathe-Olympiade, denn das lautete „Mathematik in der Zirkuswelt“. In gemalten Büchern, gebastelten Zelten oder selbst entwickelten Spielen versteckten die Kinder verschiedene Mathe-Aufgaben, die es zu lösen galt. Die Klasse 3b der Grund-, Haupt- und Orientierungsstufe in Engter lieferte sogar eine DVD, in der die Schüler als Tiere, Artisten oder Muskelmänner verkleidet eine Zirkusvorstellung nachspielten, die mit der Videokamera aufgenommen wurde. Eines hat Inge Schwank, die als Professorin das Projekt betreut, bei den Auswertungen der Ergebnisse festgestellt: dass es nämlich im Osnabrücker Land keine mathematische Hochburg zu geben scheint, sondern überall gleich gute Leistungen. Zumindest bei den dritten Grundschulklassen ist das so, denn nur die durften an der Mathe-Olympiade teilnehmen, sagen die Spielregeln. Von den elf Klassen, deren Beiträge jetzt als schönste ausgezeichnet wurden, kamen dann je fünf Schüler zu der Ehrung in das Mathematik-Gebäude der Universität auf dem Westerberg. Auf der Bühne, vor den rund 150 Zuschauern, stellten die Schüler ihre Arbeiten vor, ausgestattet mit einem Mikrofon. Und wenngleich den meisten eine große Aufregung anzumerken war, meisterten alle ihre Auftritte. Als Belohnung und Auszeichnung bekamen sie schließlich von Inge Schwank eine bunte Urkunde sowie ein Mathebuch für die Klasse ausgehändigt. Das trägt den Titel „Zahlen, Spiralen und magische Quadrate“ – gestiftet von der Buchhandlung Jonscher. Die Zwergen-Mathe-Olympiade fand in diesem Jahr bereits zum dritten Mal statt, bei stetig wachsender Teilnehmerzahl. Das freut auch den Dekan des Fachbereichs Mathematik, Prof. Dr. Elmar Cohors-Fresenborg. Der ermunterte die Kinder in einem kurzen Vortrag, sich weiterhin intensiv mit der Mathematik zu beschäftigen: „Ich hoffe, in ein paar Jahren einige von euch als Studenten in diesem Hörsaal wiederzufinden.“ Denn das ist das Ziel der ZMO: möglichst früh ein Bewusstsein zu schaffen für mathematisches Denken. Bei den ersten beiden Olympiaden, so der Dekan weiter, haben manche Kinder protestiert, denn sie wollten nicht als „Zwerge“ betitelt werden. Aber immerhin „gelten Zwerge als besonders pfiffig“, sagte er. Wie pfiffig, zeigte einer der prämierten Beiträge: Die Kinder bastelten parallel zum Zirkuszelt auch einen Toilettenwagen. Und versteckten darin eine weitere Mathe-Aufgabe. Alle Ergebnisse und
Schülerarbeiten sind im Internet zu sehen unter der Adresse www.ikm.uos.de
unter dem Punkt "Aktivitäten". |
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Copyright:
Institut
für Kognitive Mathematik - Universität Osnabrück
zmo@mathematik.uni-osnabrueck.de |
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Letzte Änderung: 9. Mai 2003 |
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