Zunächst konnten wir uns im
Kollegium unter der Idee, aus dem Thema Weltraum etwas für eine
Mathe-Olympiade zu gestalten, wenig vorstellen.
Als dann eine Studentin da war und einige Spielideen der letzten Jahre
zeigte, beschlossen wir, uns darauf einzulassen.
Es kam uns zugute, dass wir sowieso in unserer Klasse vorhatten, kurz
vor den Ferien ins Planetarium zu gehen und die Sachunterrichtseinheit
vor den Ferien auf das Thema Weltraum auszurichten.
Es stellte sich schnell heraus, dass das Thema sich nicht nur auf
einzelne Fächer beschränken ließ, sondern nach und nach
weite Teile des Unterrichts in Beschlag nahm. An „normalen“
Mathematikunterricht (das schriftliche Subtrahieren wäre dran
gewesen) war sowieso nicht mehr zu denken.
Nachdem eine Studentin in einer Mathematikstunde das Projekt
vorgestellt hatte, begannen die Kinder sehr schnell Feuer zu fangen und
versuchten tischgruppenweise Ideen zu finden. In der folgenden Stunde
war es nicht ganz einfach, realisierbare und auch für andere
Kinder spielbare Ideen herauszufiltern. Nachdem sich die Kinder auf die
Idee „Brettspiel“ mit mathematischen Aufgaben geeinigt hatten und der
Lehrer einige Brettspieltypen vorgestellt hatte, einigten sich die
Kinder auf ein Spiel in der Art des Spiels „Siedler von Catan“,
allerdings wollten sie es als Kooperationsspiel spielen. So entstand
die Idee „Besiedlung eines fernen Planeten“, zu der sich – um es
spannend zu machen - die Idee wegversperrender Meteoriten
gesellte. Es ging also um die Frage, wer schneller ist, die Erbauer der
Raumstation (also die Kinder) oder die Meteoriten.
Die Erstellungsphase, bei der die Kinder in verschiedenen
Arbeitsgruppen arbeiteten, war gekennzeichnet von der Notwendigkeit,
auf vielfältige Weise zu kooperieren. So baute die
„Raumtransportergruppe“ zunächst zu kleine Transporter, bzw. die
„Raumstationsgruppe“ zu große Elemente. Erst die Absprache nach
dem erfolglosen Ausprobieren führte zur Einsicht in die
Zusammenarbeit.
Die Rechenaufgaben (Vorgabe des Lehrers war es, „Weltraum“-Sachaufgaben
zu finden, die Drittklässler lösen können) wurden von
allen erfunden, nachdem vom Lehrer einige Aufgaben vorgestellt und
gemeinsam gerechnet worden waren.
In einer gemeinsamen Aktion im Computerraum wurden sie auf Karteikarten
getippt.
Das Projekt hat insgesamt ca. zweieinhalb Wochen in Anspruch genommen,
vor allem in den Mathe- und Wochenplanstunden, in der letzten Woche
auch in anderen Unterrichtsstunden. Es hat viel Spaß gemacht und
manche mathematische Bezüge stellten sich nebenbei ein, z.B. beim
Basteln der Raumstation und Raumschiffe aus geometrischen Körpern.
Martin Negel
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