Seit Beginn des Schuljahres unterrichte ich in der Klasse
3b Mathematik als Fachlehrer mit 5 Wochenstunden. In der Klasse sind
16 Mädchen und 10 Jungen, die (auch) in Mathematik sehr unterschiedliche
Fähigkeiten haben.
Nach anfänglichem Zögern haben wir Frau Prof. Dr. Schwank
eingeladen, uns genauer zur Zwergen- Mathe-Olympiade 2005 zu informieren
und den Kindern (und uns) Mut zur Teilnahme zu machen.
Die Kinder waren von dem Thema sofort fasziniert und beschlossen einstimmig
einen Beitrag zu erarbeiten. Auf die erste Begeisterung folgte dann
jedoch eine Ernüchterung, als sie bei der Sichtung der Materialien
feststellen mussten, dass im Weltall Zahlen regieren, die ihr bisheriges
Zahlverständnis weit überschreiten. Es folgte eine „Denkpause“,
die mehrere Kinder schöpferisch nutzten und selbstständig
kleine Spiele entwickelten. Allen lag die Idee zugrunde, dass durch
das Lösen von Rechenaufgaben (in „unserem“ Zahlbereich)
ein Weg durch das All gefunden werden sollte.
Daher griffen wir für unsere Gemeinschaftsarbeit diese Anregungen
auf, kombinierten sie und erarbeiteten auf diese Weise die verschiedenen
Bausteine, aus denen das Spiel bestehen sollte.
Zuerst haben wir gemeinsam die Grundidee entwickelt: Der Spieler „fliegt“
mit einem Raumschiff durch das All. Dabei nimmt er unterwegs Energie
auf (auf den gelben Punkten durch Lösen einer Energie-Karten-Aufgabe
– die Lösung findet sich zur Sicherheit rechts hinter dem
umschlagbaren Abschnitt). Für weitere Erlebnisse auf dem Weg sorgen
die blauen Felder, die das Aufnehmen einer Erlebniskarte erlauben. Dabei
gibt es – wie im „richtigen“ Leben – Erlebnisse,
die einen voranbringen oder aber auch zurückwerfen.
Die Kinder übernahmen unterschiedliche Aufgaben und arbeiteten
in unterschiedlich großen Gruppen zu folgenden Themen:
- Zusammenstellen und Aufschreiben der Spielregeln
- Planen und Herstellen eines Spielplans
- Basteln der Spielfiguren
- Entwicklung der Matheaufgaben
- Anfertigen und Beschriften der Spielkarten (Energie-
und Erlebniskarten)
Die Ergebnisse der Gruppenarbeit sind sehr kindgemäß. Ich
habe den Kindern bei der Arbeit größtmöglichen Gestaltungsfreiraum
gewährt, da ich diese Olympiade als Auftrag an die Kinder verstehe,
sich mit dem Thema auseinander zu setzen und IHR Spiel zu entwickeln.
Natürlich stand ich immer mit Tipps und tatkräftiger Unterstützung,
wo sie gefragt war(en), zur Verfügung.
Da wir uns erst sehr spät zur Teilnahme entschlossen haben und
auch uns die Grippewelle heftig gepackt hatte, haben wir zusätzlich
zum Matheunterricht noch etliche Stunden extra gearbeitet, und manches
wurde auch zu Hause in der Freizeit fertiggestellt, damit wir rechtzeitig
fertig wurden.
Nun sind die Kinder sehr stolz, ihr erstes gemeinschaftlich erfundenes
Spiel fertiggestellt und im Probelauf getestet zu haben. Einhellige
Meinung: „Es macht einfach Spaß!“
Spaß wünschen wir auch der Jury beim Ausprobieren!
Ulrike Rollwage
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