Planetenspiel (Würfelspiel für 2-6 Spieler ab
8 Jahren)
Entstehungsgeschichte des Spiels:
Nachdem zwei Studentinnen die „Zwergen-Mathe-Olympiade 2005“ in unserer
Klasse vorgestellt hatten, waren die meisten Kinder sofort begeistert
und wir entschlossen uns, an der „ZMO 2005“ teilzunehmen.
Auf Grund anstehender Klassenarbeiten und anderer Aktivitäten
vergingen aber noch 2 Wochen, bis wir mit der konkreten Planung beginnen
konnten.
Zuerst sammelten wir in einem Unterrichtsgespräch die
verschiedenen Ideen der Kinder. Diese waren sehr vielfältig,
Einigkeit bestand aber sehr schnell darin, dass wir ein Spiel erstellen
wollten.
Einige Tage stöberten die Kinder in Büchern zum Thema
Weltraum, die ich aus der Stadtbücherei besorgt hatte und die sie
selbst von zu Hause mitgebracht hatten.
Danach diskutierten die Kinder in Gruppen und stellten
anschließend ihre Ideen vor. Diese reichten von „Rechenrakete“ (in
Anlehnung an die den Kindern bekannte „Rechenpyramide“ von SPECTRA)
über Rechenlottos mit Weltraumbildern und Quartettspielen (je ein
Quartett zu einem Planeten) bis hin zu einem Würfelspiel, bei dem
man mit einer Spielfigur von einem Planeten zum anderen geht. Dieser
Vorschlag wurde nach längerer Diskussion favorisiert.
Ich erstellte für jedes Kind eine Kopie, auf der die einzelnen
Planeten mit ihren Umlaufbahnen zu sehen waren, denn so sollte unser
Spielplan aussehen. Nun hatten wir eine gemeinsame Diskussionsgrundlage,
um die Spielregeln zu überlegen. Diese Phase dauerte fast zwei
Wochen. Die Kinder fanden Spielregeln und zeichneten die Wege von
Planet zu Planet.
Ich forderte die Kinder auf, in Büchern oder im Internet über
die Planeten zu recherchieren. Dabei stießen wir auch auf die
Entdeckung des möglicherweise 10. Planeten „Sedna“. Da sich die
Wissenschaftler aber noch nicht einig sind, beschlossen wir, ihn bei
unserem Spiel noch nicht zu berücksichtigen.
Da bei dem Spiel auch gerechnet werden sollte, entstand die Idee, dass
es bestimmte Felder geben sollte, bei denen eine Karte mit einer Aufgabe
gezogen werden muss. Also machten sich die Kinder daran, Aufgaben
auszudenken. Nachdem wir einige Beispielaufgaben gemeinsam
überlegt, diskutiert und gelöst hatten, kamen die Kinder auf
vielfältige, zum Teil nicht immer leichte Aufgabenstelllungen. Wir
beschlossen, dass alle Aufgaben nach Möglichkeit in irgendeiner
Weise mit dem Thema Weltraum zu tun haben sollten.
Da die Zeit allmählich drängte und auch noch „normaler
Unterricht“ stattfinden musste, machten wir eine Woche lang fast
ausschließlich „Wochenplanarbeit“, so dass parallel dazu immer
einige Kinder gruppenweise bestimmte Arbeiten erledigen konnten:
Die Planeten mussten angemalt, ausgeschnitten und aufgeklebt werden,
die Klebepunkte auf den Spielplan geklebt, die Planetenplättchen
geschmirgelt und angemalt und schließlich die Raketen mit einem
Messer geschnitzt, geschmirgelt und ebenfalls angemalt werden.
Zwischendurch tippte ich immer wieder von den Kindern ausgedachte
Aufgaben auf kleine Kärtchen, die dann noch angemalt und laminiert
werden mussten. Zwei besonders interessierte Jungen suchten für
unsere „Planetenkarten“ noch Informationen über die einzelnen
Planeten aus einem Buch, und zwar: Umlaufzeit, Durchmesser und
Entfernung zur Sonne. Das war eine Gelegenheit, den Kindern, die ja erst
bis 1000 rechnen, schon mal vorweg die größeren Zahlen ein
wenig nahe zu bringen. Schließlich mussten die Planetenkarten
angemalt und laminiert werden.
Zwischendurch wurden immer wieder Einzelheiten der Spielregeln
diskutiert. Manchmal konnten wir uns nicht einigen und so beschlossen
wir, an einem „Spielnachmittag“ gruppenweise unser Spiel „Probe zu
spielen“, um danach die Spielregeln entgültig festzulegen.
So hat fast jedes Kind unserer Klasse das „Planetenspiel“ schon einmal
gespielt. Wir hatten viel Spaß und alle waren begeistert und
stolz, dass es uns gelungen war, so ein tolles Spiel zu erfinden.
Am Ende des Spielnachmittags hatte ein Kind – ich glaube angeregt
durch die vielfältigen Informationen, die aus unseren „Weltraumkarten“
zu entnehmen waren – die Idee, zu dem Spiel noch ein kleines „Wissensbuch“
zum Thema Weltraum zu erstellen. Eine tolle Idee, die wir aus Zeitgründen
aber nicht mehr umsetzen konnten.
Anne-Marie von Koss
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