Zwergen-Mathe-Olympiade 2005

Neue Osnabrücker Zeitung, 23. 05. 2005


HÖCHSTLEISTUNG der kleinen grauen Zellen verlangten sich die jungen Knobelfixe bei der Hirnsportrunde ab. Vereinzelter Etui-Sichtschutz verhinderte den Blick auf die Lösungen des Nachbarn. Foto: Ursula Holtgrewe

Knobelfixe: „Ein unglaublicher Lerngewinn“
Grundschüler in der Hirnsportrunde der Zwergen-Mathe-Olympiade – Abschluss am 25. Juni

Osnabrück (gre)
Stiftekratzen und Blätterrascheln – viel mehr war am Samstag in der Albert-Schweitzer-Schule nicht zu hören, als 174 Drittklässler Teil zwei der Zwergen-Mathe-Olympiade (ZMO) absolvierten.

Mit zehn unterschiedlich schwierigen Aufgaben forderten sie ihre kleinen grauen Zellen bis zum Limit heraus. Kein Wunder: Sie traten bei der ZMO zur Hirnsportrunde in der „Königsdisziplin“ an, einem mathematischen Zehnkampf.
Bereitwillig hatte Schulleiter Rolf Deicke acht Klassenräume am eigentlich schulfreien Tag bereitgestellt. Er sei jederzeit offen für Neues, bekräftigte er und begründete damit auch, weshalb sich seine Schule von Beginn an am nun fünften Wettbewerb beteilige.
Die ZMO richten Studierende des Faches Mathematik fürs Grundschullehramt aus, begleitet von Uni-Professorin Dr. Inge Schwank vom Institut für Kognitive Mathematik im Fachbereich Mathe und Informatik. Dem ausschließlich für die Jahrgangsstufen drei in Osnabrück Stadt und Land ausgerichteten Wettbewerb stellten sich in diesem Jahr 87 Klassen. Sie hatten sich bekanntlich mit ihrem Gemeinschaftsbeitrag qualifiziert und zwei Matheklassensprecher, je einen Jungen und ein Mädel, für die Hirnsportrunde gewählt.
„Jedes Kind soll ein Erfolgserlebnis haben, daher gibt es auch Auflockerungsaufgaben“, erklärte die Professorin zu den Rechen- und Knobeldisziplinen. Weiterhin mussten die Schüler zeigen, dass sie die Zusammenhänge durchschaut hatten und aufzeichnen, was sie sich bei den Aufgaben gedacht haben. „Für meine Studenten ist es ein unglaublicher Lerngewinn, weil sie sich nicht vorstellen können, wie komplex Kinder denken können“, beschrieb Coach Inge Schwank die „Trainingseinheit“ der angehenden Lehrer.
Die Denkstrukturen der jungen Knobelfixe werden sich den Studenten bei der Auswertung der 174 Arbeiten eröffnen. Für die zehn Aufgaben hatten die Kinder maximal eineinhalb Stunden Zeit. Plaudern und Abgucken war nicht erlaubt. Das nahmen einige Schüler derart ernst, dass sie ihre Etuis als Sichtschutz postierten.
Dann nahm die Hirnsportrunde ihren Lauf. Konzentrierte Gesichter deuteten auf Maximalleistung beim Denken hin. Als sie ihre Bögen abgegeben hatten, fiel die Anspannung sichtbar von den jungen Knobelfixen ab. Einige Erleichterungs- und Verzweiflungstränen flossen; doch schnell konnten die Kinder wieder lachen. Und war’s schwer? „Nö. Ich habe alle Lösungen“, sagte Kathrin Jarvers von der Grund- und Hauptschule Gesmold. „Manches schon, aber ich habe alles“, sagte Jouline Marenke aus Lintorf, und ihr Kollege Yannick Uhlmannsiek befand: „Die Aufgaben waren leicht.“ Hingegen meinte Niklas Rath von der Hüggelschule Hasbergen fröhlich: „Es war ziemlich schwer.“ Er hatte allerdings kein Problem damit, nicht jede Lösung gefunden zu haben.
Nun sind Schüler, Eltern und Lehrer gespannt, wer zur großen Abschlussfeier am Samstag, den 25. Juni, 10 bis 12 Uhr, in die Uni-Schlossaula eingeladen wird. Nachricht gibt es eine Woche vorher.

 

 


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Letzte Änderung: 26. Mai 2005