
HÖCHSTLEISTUNG der kleinen grauen Zellen verlangten
sich die jungen Knobelfixe bei der Hirnsportrunde ab. Vereinzelter Etui-Sichtschutz
verhinderte den Blick auf die Lösungen des Nachbarn. Foto: Ursula
Holtgrewe
Knobelfixe: „Ein unglaublicher Lerngewinn“
Grundschüler in der Hirnsportrunde der Zwergen-Mathe-Olympiade
– Abschluss am 25. Juni
Osnabrück (gre)
Stiftekratzen und Blätterrascheln – viel mehr war
am Samstag in der Albert-Schweitzer-Schule nicht zu hören, als
174 Drittklässler Teil zwei der Zwergen-Mathe-Olympiade (ZMO) absolvierten.
Mit zehn unterschiedlich schwierigen Aufgaben forderten sie ihre kleinen
grauen Zellen bis zum Limit heraus. Kein Wunder: Sie traten bei der
ZMO zur Hirnsportrunde in der „Königsdisziplin“ an,
einem mathematischen Zehnkampf.
Bereitwillig hatte Schulleiter Rolf Deicke acht Klassenräume am
eigentlich schulfreien Tag bereitgestellt. Er sei jederzeit offen für
Neues, bekräftigte er und begründete damit auch, weshalb sich
seine Schule von Beginn an am nun fünften Wettbewerb beteilige.
Die ZMO richten Studierende des Faches Mathematik fürs Grundschullehramt
aus, begleitet von Uni-Professorin Dr. Inge Schwank vom Institut für
Kognitive Mathematik im Fachbereich Mathe und Informatik. Dem ausschließlich
für die Jahrgangsstufen drei in Osnabrück Stadt und Land ausgerichteten
Wettbewerb stellten sich in diesem Jahr 87 Klassen. Sie hatten sich
bekanntlich mit ihrem Gemeinschaftsbeitrag qualifiziert und zwei Matheklassensprecher,
je einen Jungen und ein Mädel, für die Hirnsportrunde gewählt.
„Jedes Kind soll ein Erfolgserlebnis haben, daher gibt es auch
Auflockerungsaufgaben“, erklärte die Professorin zu den Rechen-
und Knobeldisziplinen. Weiterhin mussten die Schüler zeigen, dass
sie die Zusammenhänge durchschaut hatten und aufzeichnen, was sie
sich bei den Aufgaben gedacht haben. „Für meine Studenten
ist es ein unglaublicher Lerngewinn, weil sie sich nicht vorstellen
können, wie komplex Kinder denken können“, beschrieb
Coach Inge Schwank die „Trainingseinheit“ der angehenden
Lehrer.
Die Denkstrukturen der jungen Knobelfixe werden sich den Studenten bei
der Auswertung der 174 Arbeiten eröffnen. Für die zehn Aufgaben
hatten die Kinder maximal eineinhalb Stunden Zeit. Plaudern und Abgucken
war nicht erlaubt. Das nahmen einige Schüler derart ernst, dass
sie ihre Etuis als Sichtschutz postierten.
Dann nahm die Hirnsportrunde ihren Lauf. Konzentrierte Gesichter deuteten
auf Maximalleistung beim Denken hin. Als sie ihre Bögen abgegeben
hatten, fiel die Anspannung sichtbar von den jungen Knobelfixen ab.
Einige Erleichterungs- und Verzweiflungstränen flossen; doch schnell
konnten die Kinder wieder lachen. Und war’s schwer? „Nö.
Ich habe alle Lösungen“, sagte Kathrin Jarvers von der Grund-
und Hauptschule Gesmold. „Manches schon, aber ich habe alles“,
sagte Jouline Marenke aus Lintorf, und ihr Kollege Yannick Uhlmannsiek
befand: „Die Aufgaben waren leicht.“ Hingegen meinte Niklas
Rath von der Hüggelschule Hasbergen fröhlich: „Es war
ziemlich schwer.“ Er hatte allerdings kein Problem damit, nicht
jede Lösung gefunden zu haben.
Nun sind Schüler, Eltern und Lehrer gespannt, wer zur großen
Abschlussfeier am Samstag, den 25. Juni, 10 bis 12 Uhr, in die Uni-Schlossaula
eingeladen wird. Nachricht gibt es eine Woche vorher.
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