Zwergen-Mathe-Olympiade 2005

Neue Osnabrücker Zeitung, 06. 04. 2005


MATHESPIELE IN FERNEN GALAXIEN und zahlreiche weitere kreative Einsendungen begutachten die Mitglieder des ZMO-Teams.
Foto: Ursula Holtgrewe

Wie ein Zehnjähriger auch 2477 Jahre alt sein kann
Mathe-Olympiade: Die "Zwerge" schlagen wieder zu

Osnabrück (gre)
"Pluto braucht 247,7 Jahre, um die Sonne einmal zu umrunden. Die Erde braucht dafür ein Jahr. Wenn Menschen auf dem Planeten Pluto wohnen würden, wie alt wären sie wirklich, wenn sie ihren zehnten Geburtstag dort feiern würden?" Diese Frage steht in der "Neuen Weltraumzeitung", mit der die Klasse 3a der Osnabrücker Albert-Schweitzer-Schule bei der Zwergen-Mathe-Olympiade (ZMO) teilnimmt. Es ist einer von 85 Beiträgen, mit denen sich insgesamt 45 Schulen für Runde zwei bewerben.

Die Ergebnisse aus Osnabrück Stadt und Land zeigen: Die Drittklässler, für die die ZMO eigens zum fünften Mal ausgerichtet wird, haben sich überaus kreativ mit dem Thema auseinander gesetzt sowie die Kombination von Weltraum und Mathe "galaktisch" gut umgesetzt. Sterne, aufgehängte und daher schwebende Planeten, "marsianische" Zahlzeichen und viele weitere Ideen sowie eine große Zahl an Rechenaufgaben haben sich die Mathe-Olympioniken in Teamarbeit ausgedacht. Prof. Dr. Inge Schwank vom Institut für Kognitive Mathematik im Fachbereich Mathematik/Informatik an der Universität Osnabrück und eine Gruppe Studierender des Mathe-Grundschullehramts haben einiges zu tun beim Begutachten, Bewerten und digitalen Erfassen.

"Damit das Ganze für uns nachvollziehbar ist, haben wir die Lehrer gebeten, einen kurzen Entstehungsbericht beizulegen", sagt Inge Schwank. Als Einstieg gibt es verschiedene Varianten – zum Beispiel ein Märchen, in dem die Klasse ihre Aufgabe erhält und mit Eifer umsetzt.
Studentin Katharina Gleis beteiligt sich zum zweiten Mal und ist erstaunt: "Ich hätte nicht gedacht, das so viele Spiele abgegeben werden." Zwei Wochen lang dauert die Sichtungsphase, in der die Studenten auch die Rolle der Spieletester übernehmen. Sie prüfen Spaßfaktoren, Spielregeln, mathematische Ansprüche und einiges mehr. Da kommt schon mal ein Elfstundentag heraus.

"Es gibt Semesterscheine, die leichter zu erreichen sind", lobt Inge Schwank das Engagement. Zufrieden ist sie auch mit den Ergebnissen, denn das Ziel der ZMO ist erneut erreicht: "Mathematik muss nicht trocken sein, sondern kann auch richtig Spaß machen." Das bestätigt eine Lehrerin in ihrem Bericht. Sie schreibt, dass den Kindern nicht aufgefallen ist, wie viel sie gerechnet und kontrolliert hätten.

So schwer es den Mitgliedern der ZMO-Jury auch fallen wird – bis zum 19. April muss sie entschieden haben. Die Ergebnisse stehen dann auch im Internet unter der Anschrift www.ikm.uni-osnabrueck.de/zwergen-mathe-olympiade.html.
Runde eins endet mit einer Prämierungsfeier am Dienstag, 26. April, in der Uni Osnabrück und der Bekanntgabe, welche Klassen sich für den zweiten Durchgang, der Hirnsportrunde am Samstag, 21. Mai, qualifiziert haben. Diese Mathe-Asse erhalten am 25. Juni in der Schlossaula der Uni ihre Auszeichnungen. Übrigens: Wer auf dem Pluto zehn Jahre alt würde, hätte auf der Erde 2477 Lenze hinter sich gebracht – rein rechnerisch, versteht sich.

 

 


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Letzte Änderung: 10. April 2005