Zum Schwerpunkt „Mathematische Frühförderung“ sind folgende Projekte durchgeführt worden oder noch in Bearbeitung:
1 "Frühförderung mathematisch begabter Kinder: Osnabrücker Zwergen-Mathe-Olympiade (ZMO) & Meisterhaft in Mathe (MiM)"
(Prof. Schwank, ZMO seit 2001; MiM: seit 2008)
Förderung: Universitätsgesellschaft der Universität Osnabrück und regionale Unternehmen
Dissertationsvorhaben im Rahmen von MiM: Dipl. Math. Jörg Kinner, wiss. Mitarbeiter am IKM
Beschreibung: Die ZMO wird seit 2001 den 3. Klassen der ca. 120 Grundschulen in Stadt und Landkreis Osnabrück jährlich angeboten. Neben einer Bewerbungsrunde in der die Klassengemeinschaften einen kreativen Mathe-Bewerbungsbeitrag zu einem vorgegebenen Thema erstellen (bislang Teilnahme von über 10.000 Kindern von 88 Schulen), wird eine Mathe-Hirnsportrunde organisiert, zu der die teilnehmenden Klassen je ein Mädchen und einen Jungen als ihre Vertreter entsenden können (bislang sind dies 1030 ZMO-Mathe-Kinder, davon ca. 515 Mädchen, ca. 515 Jungen). Die Konzeption der ZMO-Aufgaben wie die Auswertung ihrer Bearbeitungen erfordern bzw. erlauben zahlreiche, spezifische Einblicke in das mathematische Denkvermögen der Kinder. Zu den brisanten Ergebnissen zählt zum einen, dass die Kinder in der Breite in ihrem Mathematik-Unterricht nicht genügend im mathematischen Denken geschult werden und sie sich nicht anderer Anschauungsformen erfolgreich bedienen können als der formal einfach zu notierenden Mathematik (das ist bei komplexeren Fragestellungen in diesem Altersbereich wenig weiterführend) und zum anderen, dass die Mädchen in der Leistungsspitze deutlich weniger vertreten sind als die Jungen. Sowohl hinsichtlich des Einsatzes geeigneterer, das Denkvermögen trainierender Anschauungsmaterialien als auch von Unterrichtsaktivitäten, mit denen Mädchen das mathematische Denken besser nahe gebracht werden kann, ist der Mathematikunterricht in der Grundschule zu überdenken.
Eine zweite „Überprüfung“ einiger ehemaliger ZMO-Kinder (speziell angesprochen werden ehemalige ZMO-Gold-Kinder wie auch ZMO-Diamant-Kinder; zusätzlich dürfen Kinder teilnehmen, die eine besondere Lehrerempfehlung vorweisen können) erfolgt derzeit im Rahmen von Mathe-Monaten im Mathe-Jahr für Kinder der Jahrgangsstufen 4-7.
Projektbeginn: ZMO seit 2001; MiM: ab 2008
Schlüsselpublikationen:
Blocksdorf, K. & Schwank, I. (2006): Die Osnabrücker Zwergen-Mathe-Olympiade [ZMO]. In Beiträge zum Mathematikunterricht 2006, 131-134. Hildesheim: Franzbecker.
Schwank, I. (im Druck): Mathematiklernen: Die verkannte Bedeutung des sprachlosen Denkens. In S. Kliemann (Hrsg.), Diagnostizieren und Fördern in der Sekundarstufe I – Schülerkompetenzen erkennen, unterstützen und ausbauen, 174-185. Berlin: Cornelsen Scriptor.
Schwank, I. (in Vorbereitung): Zwergen-Mathe-Olympiade – Ein Wettbewerb für die 3. Grundschulklassen in Stadt und Landkreis Osnabrück. Osnabrück: Forschungsinstitut für Mathematikdidaktik.
2 "Frühförderung mathematisch weniger begabter Kinder & Grundlagenforschung zum elementaren Zahlen- und
Zahlenoperationsverständnis"
(Prof. Schwank, seit 2005)
Förderung: Forschungsinstitut für Mathematikdidaktik e.V. und regionale Unternehmen
Beschreibung: Immer wieder kommt es vor, dass in anderen Bereichen sich intelligent verhaltende Kinder mit mathematischen Vorstellungen große Probleme haben. Die Teilleistungsstärken und -schwächen (einschließlich der Prozesse ihres Zusammenwirkens) solcher Kinder sollen vor dem Hintergrund der Ergebnisse aus der Grundlagenforschung besser verstanden und gezielte Trainingsmaßnahmen entwickelt und überprüft werden.
Projektbeginn: seit 2005
Schlüsselpublikationen:
Schwank, I. (2005): Die Schwierigkeit des Dazu-Denkens. In M. von Aster / J.-H. Lorenz (Hrsg.), Rechenstörungen bei Kindern. – Neurowissenschaft, Psychologie, Pädagogik, 93-133. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Schwank, I. (2007): Minisymposium D15: Neurowissenschaftliche Grundlagen mathematischen Denkens. In Beiträge zum Mathematikunterricht 2007, 348-349. Hildesheim: Franzbecker.
Schwank, I. (2007): Kann eine Idee wie ''Number Race'' funktionieren? In Beiträge zum Mathematikunterricht 2007, 360-363. Hildesheim: Franzbecker.
3 "VorMath: Vorschul-Mathematik"
(Prof. Schwank, seit 2007)
Förderung: Forschungsinstitut für Mathematikdidaktik e.V. und regionale Unternehmen
Dissertationsvorhaben im Rahmen von „VorMath 2“: Dipl. Psych. Dana Heinze, wiss. Mitarbeiterin am IKM
Aktuelle Partner:
VorMath1: St. Marien – Kindergarten, Bad Laer; St. Petri – Kindergarten, Melle; Grundschule am Salzbach, Bad Laer; Grundschule Eggermühlen
VorMath2: Kindergärten und Grundschulen in Osnabrück
Beschreibung: Die bisherigen Forschungs- und Unterrichtsprojekte haben gezeigt, dass eine Korrektur von schlecht oder nur sehr lückenhaft und zusammenhangslos aufgebauten mathematischen Vorstellungen äußerst beschwerlich ist. Daher ist es wesentlich adäquate mathematische Vorstellungen bereits frühzeitig spielerisch aufzubauen. Die Studie dient als Start für eine Langzeitstudie, bei der die teilnehmenden Kinder (aktuell 28, dazu kommt im Sommer eine weitere Kohorte) in ihrer Entwicklung (zunächst) bis zur dritten Klasse verfolgt werden sollen, dies auch im Vergleich zu den anderen Kindern in den jeweiligen Klassen.
Nicht allen Kindern ist eine vergleichbar günstige Startpositionen zu Beginn der Grundschulzeit gegeben. In VorMath2 untersuchen wir aus diesem Grund, wie Kinder - besonders Kinder mit Schwierigkeiten im mathematischen Bereich - bereits im Vorschulalter so gefördert werden können, dass alle ein Mindestniveau ihrer mathematischen Vorläuferfähigkeiten beim Schuleintritt erreicht haben.
Projektbeginn: seit 2007